Safety in Action 2024
Author: Lena Straubinger
Die Zukunft der Arbeitssicherheit gestalten
Was sind aktuelle Herausforderungen für die Sicherheit im Unternehmen und wie können wir die Arbeitswelt von morgen sicherer zu machen? Um diese Fragen zu beantworten, trafen sich im April Entscheidungsträger aller Ebenen zur 37. jährlichen DEKRA Safety in Action Konferenz. Ein exklusiver Blick hinter die Kulissen des größten privaten Sicherheitsevents der USA.
Führungskräfte aller Abteilungen tragen die Verantwortung dafür, das Risiko lebensgefährlicher und einschneidender Unfälle am Arbeitsplatz zu erkennen und zu minimieren. Die Auswirkungen solcher Ereignisse beeinträchtigen nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeiter und Teams, sondern wirken sich auf das gesamte Unternehmen und dessen Ruf aus.
Wie können alle - von den Mitarbeitern an vorderster Front bis hin zu Führungskräften und der Geschäftsleitung - eine Sicherheitskultur fördern und Innovationen in ihren Unternehmen vorantreiben? Auf der diesjährigen die Safety in Action (SiA) konnten die Teilnehmer in Keynotes, Workshops und beim Networking die dynamische Entwicklung von Sicherheitspraktiken erleben, die von führenden Unternehmen der Branche angewandt werden. Im vergangenen April „haben wir neue Themenfelder hinzugefügt, um den Wandel der Konferenz widerzuspiegeln und die Lösungsangebote von DEKRA Amerika zu integrieren,“ sagt Angelica Grindle Ph.D., Vizepräsidentin bei DEKRA Nordamerika und Executive Sponsor der Safety in Action Konferenz.
Das waren die Highlights 2024
Durch neue Technologien und Innovationen auf dem Markt sehen sich sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte mit neuen Herausforderungen am Arbeitsplatz konfrontiert. Ein neues Schwerpunktthema 2024 ist der Bereich der Künstlichen Intelligenz („The Emerging Technology of Artificial Intelligence“). „KI wird auch bei den kommenden Safety in Action Konferenzen eine große Rolle spielen," berichtet Andra Brown, Event- und Konferenzmanagerin bei DEKRA Nordamerika, die seit 2005 im Leitungsteam der Konferenz ist. Die Konferenzteilnehmer erhielten Einblicke in die Nutzung innovativer Analysetools, Methoden und Technologien und darüber, wie KI potenzielle Risiken in Chancen verwandeln kann.
Das zweite neue Schwerpunktthema der diesjährigen Konferenz betrifft den Ausbau elektrischer Ladenetze und das steigende Aufkommen batteriebetriebener Elektrofahrzeuge. Diese Antriebs- und Energiewende bringt neue Herausforderungen und Chancen mit sich, mit denen Arbeitnehmer und Unternehmen rechnen müssen. Der Fokus des neuen Moduls „High Voltage Safety & Sustainable Energy Transition" (Hochspannungssicherheit und nachhaltige Energiewende) liegt darauf, Sicherheitsverantwortliche bei der Handhabung der Hochspannungsfahrzeuge zu unterstützen und dabei nicht nur Risiken zu minimieren, sondern auch eine Sicherheitskultur für diese Antriebswende zu fördern.
Der Blick aufs große Ganze
Zur Arbeitssicherheit zählt auch ganzheitliches Wohlbefinden – das war das Kernthema der Gespräche und Diskussionen zwischen den Teilnehmern. „Unsere Vision für die Zukunft ist eine Konferenz für ganzheitliche Sicherheit, an der Menschen aus den unterschiedlichsten Geschäftsbereichen teilnehmen", erklärt Nadia Huda, Marketing Director bei DEKRA Nordamerika, und fügt hinzu: „Wir passen unsere Konferenz stetig an die Bedürfnisse der Teilnehmer an." Die Bandbreite der Konferenzthemen reicht von der Sicherheit im Straßenverkehr, im Haushalt und am Arbeitsplatz bis hin zum psychologischen, sozialen und körperlichen Wohlbefinden.
Neben Schwerpunktbereichen zu neuen Themen wie KI und alternativen Antrieben stand der dritte neue Bereich im Fokus: „Holistic Well-Being", ganzheitliches Wohlbefinden im Arbeitskontext. Das Verständnis dafür, wie das allgemeine Wohlbefinden alle Lebensbereiche eines Mitarbeiters beeinflusst, und die Erkenntnis, dass Wohlbefinden durch physisches, psychologisches und soziales Wohlbefinden definiert wird, waren nach Aussage der drei verantwortlichen Frauen das beliebteste Thema der diesjährigen Konferenz.
Persönliche Einblicke
In den letzten Jahren, besonders nach der Covid-Pandemie, hat sich der Blick auf die Sicherheitskultur in Unternehmen und die allgemeine Bedeutung der Sicherheit am Arbeitsplatz gewandelt. „Neben dem, was man über Mitarbeiterführung, Arbeitskultur und Leistungsfähigkeit lernt, deckt Safety in Action ein breites Spektrum von EHS-Themen (Umwelt, Gesundheit und Sicherheit) ab, die sich auf verschiedene Aspekte außerhalb der Sicherheit am Arbeitsplatz auswirken", erklärt Angelica Grindle.
Das beispielsweise thematisiert eine Keynote von Bruce Madsen und Rajni Walia über Arbeitsverletzungen und deren Überschneidung mit der Opioid-Epidemie in Amerika. Der Zusammenhang zwischen scheinbar geringfügigen Verletzungen am Arbeitsplatz und der zunehmenden Abhängigkeit von Schmerzmitteln verdeutlicht, dass es immer wichtiger wird, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter psychologisch sicher fühlen, ihre Sorgen und Nöte zu äußern. „Ein Teilnehmer kam auf die Bühne und erzählte seine persönliche Geschichte, wie er zwei Brüder durch Opioidabhängigkeit verloren hat. Die Leute sind mit Leidenschaft dabei", berichtet Angelica Grindle.
Der Lenkungsausschuss von Safety in Action setzt sich aus Kundenorganisationen zusammen. „Wir vertrauen auf deren Anregungen und fragen: Was beschäftigt euch, welche Probleme habt ihr, was ist für eure Unternehmen wichtig?" führt Angelica Grindle weiter aus. Danach richten sich die Inhalte der Konferenz, sodass die Themen auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmt sind. „Unser Ziel ist es, die Konferenz von Jahr zu Jahr zukunftsfähiger zu machen. Wir wollen ein Spiegelbild dessen sein, was unser Portfolio hier in Nordamerika ausmacht", fügt Nadia Huda hinzu. Und diese Gemeinschaft, aus der die sichersten Unternehmen der Welt hervorgehen, wächst weiter.
Vereint in Sachen Sicherheit - ein globales Anliegen
„Es nehmen nicht mehr nur Mitarbeiter teil, obwohl sie immer noch die Mehrheit der Teilnehmer ausmachen. Wir beobachten, dass immer mehr Führungskräfte die Veranstaltung besuchen", erklärt Andra Brown. Um die Inhalte und das Programm an die sich ständig ändernden Bedürfnisse der Teilnehmer und der Branche anzupassen, wurde der Leadership Summit im Jahr 2011 eingeführt und ist seitdem kontinuierlich gewachsen. Inzwischen ist er laut Andra Brown zu einer der größten Veranstaltungen der Konferenz geworden.
Auf der Konferenz werden Themen und Ideen unabhängig von regionalen Unterschieden in Bezug auf Richtlinien und Auflagen behandelt. „Arbeitssicherheit kennt keine Grenzen,“ sagt Angelica Grindle, wichtig sei Unternehmenskultur, Mitarbeiterführung, die Minimierung von Verletzungen, um Wissen und dessen Verankerung im Unternehmen. Nadia Huda fasst zusammen: „Was die Konferenz bietet, sind handlungsorientierte Anregungen - wie man Sicherheit in die Praxis umsetzt."
- Die Konferenz fand 2024 zum 37. Mal statt
- Rund 1000 Teilnehmer waren vor Ort in Dallas
- Bei der Safety in Action sind Branchen von der Lebensmittel- und Getränkeindustrie über Versorgungsunternehmen, chemische Industrie, Öl- und Gasindustrie, Zellstoff- und Papierfirmen bis hin zur Transport-, Automobil-, Metall- und Bergbauindustrie vertreten
- Über 200 Unternehmen schickten Teams oder einzelne Vertreter
Tauschen Sie sich mit anderen Thought Leadern auf der nächsten Safety in Action 2025 in Washington, DC aus. Weitere Informationen finden Sie unter
www.safetyinaction.com